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Wie gelingt uns das Leben im gegenwärtigen Moment?

Micha Madhava • 6. April 2024

Ideen über das sollte verhindern das Sein.



Im Leben verstricken wir uns oft im Netz der Gegensätze - positiv und negativ, Glück und Trauer, Erfolg und Misserfolg. Diese Dualitäten prägen unsere Wahrnehmungen und Reaktionen und lenken uns von der wahren Essenz des Lebens ab. Doch was wäre, wenn es uns gelänge, diesem Kreislauf zu entkommen? Was wäre, wenn wir jeden Moment unvoreingenommen annehmen könnten, ohne das Gewicht der Gegensätze zu spüren?


Die Illusion von Gegensätzen


Gegensätze existieren ausschließlich im Bereich des Denkens. Sie sind Produkte unserer Konditionierung, entstanden aus Vergleichen und Bewertungen. In Wahrheit entfaltet sich das Leben nahtlos, frei von Polaritäten. Jeder Moment, in seiner Gesamtheit, ist ein einzigartiger Ausdruck des Daseins, der die Grenzen der Dualität überwindet.

Die gegenwärtige Erfahrung geschieht durch den Körper und das Nervensystem. Der Körper ist das Instrument, durch das wir die Welt wahrnehmen und mit ihr interagieren. Jeder Moment, den wir erleben, ist eine direkte Erfahrung des Körpers und seiner Sinne. Wenn wir zum Beispiel einen Sonnenuntergang betrachten, nehmen wir die Farben, die Wärme und die Schönheit mit unseren Augen wahr. Unser Nervensystem leitet diese Informationen an unser Gehirn weiter, wo sie verarbeitet und interpretiert werden.


Gleichzeitig können wir die sanfte Brise auf unserer Haut spüren und den Duft der Blumen in der Luft riechen. All dies geschieht in Echtzeit, in diesem gegenwärtigen Moment. Unser Körper und unser Nervensystem ermöglichen es uns auch, auf unsere Umgebung zu reagieren. Wenn wir beispielsweise auf eine Gefahr stoßen, sendet unser Nervensystem Signale an unsere Muskeln, um uns zu bewegen oder zu schützen. Diese Reaktionen geschehen automatisch und unmittelbar, ohne dass wir bewusst darüber nachdenken müssen. In diesem Sinne ist der gegenwärtige Moment nicht nur eine mentale Konstruktion, sondern eine tiefgreifende körperliche Erfahrung. Unsere Sinne und unser Nervensystem sind der Kanal, durch den wir die Welt erfahren und uns mit ihr verbinden. Indem wir uns auf den gegenwärtigen Moment konzentrieren und unsere Sinne bewusst wahrnehmen, können wir uns tiefer mit dem Leben verbinden und uns von den Illusionen der Gegensätze befreien.


Öffnen wir uns der gegenwärtigen Erfahrung durch den Körper und das Nervensystem, erinnert uns daran, dass wir nicht nur denken, sondern auch fühlen und erleben. Indem wir uns auf unsere Sinne konzentrieren und uns bewusst mit unserem Körper verbinden, können wir uns tiefer in den gegenwärtigen Moment eintauchen und die Dualität überwinden. Die Illusion von Gegensätzen löst sich auf, wenn wir uns auf die unmittelbare Erfahrung konzentrieren und uns von unseren konditionierten Denkmustern lösen.


Leben im Moment


Vollständig zu leben bedeutet, den gegenwärtigen Moment ohne Widerstand oder Urteil anzunehmen. Es ist, sich dem Fluss des Lebens hinzugeben und jede Erfahrung anzuerkennen, wie sie aufkommt. In Abwesenheit von Gegensätzen finden wir Freiheit – eine Freiheit, die es uns ermöglicht, uns vollständig in die Fülle des Daseins einzutauchen.


Freiheit in der Akzeptanz


Wahre Befreiung liegt in der Akzeptanz der Realität, wie sie ist, ohne sie verändern oder manipulieren zu wollen. Wenn wir aufhören, Erfahrungen als positiv oder negativ zu bezeichnen, öffnen wir uns grenzenlosen Möglichkeiten. In der Akzeptanz finden wir Frieden – einen Frieden, der über die Turbulenzen des Geistes hinausgeht.


Dem Jetzt Ergeben


Sich zu ergeben ist kein Akt der Resignation, sondern des tiefen Vertrauens. Es ist die Erkenntnis, dass das Leben sich gemäß seinem eigenen Rhythmus entfaltet, jenseits der Reichweite unserer mentalen Wünsche. Indem wir uns dem Jetzt ergeben, verzichten wir auf die Illusion der Kontrolle und lassen das Leben mühelos durch uns fließen.


Die Kraft der Akzeptanz


Akzeptanz ist ein Katalysator für Veränderung. Wenn wir jeden Moment mit offenen Armen annehmen, laden wir tiefgreifende Verschiebungen in uns ein. Durch Akzeptanz entdecken wir unsere angeborene Widerstandsfähigkeit und Stärke, überwinden die durch den Verstand auferlegten Grenzen.


Totalität umarmen


Das Dasein gleicht einem Teppich, gewoben aus zahllosen Fäden – Licht und Dunkelheit, Glück und Leid. Die Vollkommenheit umarmen bedeutet, das Leben in seiner Gesamtheit zu akzeptieren, mit all seinen Facetten und Gegensätzen.

Jede Erfahrung im Mosaik des Lebens trägt zur Schönheit des Ganzen bei. Das betrifft natürlich auch die Erfahrungen, die zum Trauma und Traumafolgestörungen führen. Das sich die dahinter liegende Schönheit hier nur extrem schwer erschließt ist mir bewusst.

Für mich ist auch hier die universelle Liebe und Fürsorge einer unergründlichen Weisheit spürbar, die jeder in von uns ins sich trägt.


Fazit


Im Tanz des Daseins gibt es keine Gegensätze – nur den unaufhörlichen Rhythmus des Lebens. Indem wir jeden Moment mit offenem Herzen annehmen, öffnen wir die Tür zu unvorstellbarem Frieden und Freiheit. Lassen Sie uns die Illusion der Gegensätze aufgeben und die Fülle des Lebens, einen Moment nach dem anderen, umarmen.



Ganz herzlich

Micha Madhava


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