Kennst du das Gefühl, irgendwie nicht richtig zu sein? Nicht zu genügen, egal wie sehr du dich bemühst? Dann weißt du, wovon ich spreche, wenn ich sage: Toxische Scham ist die Pest unserer Zeit. Und oft hat sie ihre Wurzeln in dem, was ich den "Status Quo" nenne - die ungeschriebenen Regeln und Erwartungen, mit denen wir aufwachsen.
Egal wo und wann wir geboren werden - wir alle kommen in ein bestimmtes System hinein. Eine Kultur, eine Gesellschaft, vor allem aber eine Familie mit ihren eigenen Vorstellungen davon, was richtig und falsch ist, was Liebe bedeutet, welche Gefühle sein dürfen und welche nicht. Wie Krishnananda und Amana Trobe es ausdrücken: "In dem Moment, in dem wir geboren werden, übernehmen wir unbewusst die Konditionierungen unserer Familie und Kultur."
Dieser Status Quo, dieses "So sind die Dinge eben", wird zu unserem Bezugsrahmen. Er gibt uns Orientierung, ja. Aber er kann auch ein unsichtbares Gefängnis sein, wenn er uns einengt und unserem wahren Wesen widerspricht.
Das Problem ist: Der Status Quo fordert von uns, dass wir uns anpassen. Dass wir so sind, wie es von uns erwartet wird. Wenn wir als Kinder spüren, dass unsere Gefühle oder Bedürfnisse nicht ins System passen, schließen wir oft daraus, dass mit uns etwas nicht stimmt. Dass wir falsch sind.
Und genau da nistet sie sich ein, die toxische Scham. Dieses lähmende Gefühl, im Kern mangelhaft und unzulänglich zu sein. Wie Bessel van der Kolk schreibt: "Scham ist die Überzeugung, dass etwas mit mir nicht stimmt und dass andere das sehen und mich deswegen ablehnen werden."
Versteh mich nicht falsch - es ist wichtig und richtig, dass wir als Kinder lernen, uns in eine Gemeinschaft einzufügen. Aber wenn der Preis dafür ist, dass wir unser authentisches Selbst verleugnen müssen, zahlen wir einen hohen Preis.
Denn toxische Scham schnürt uns ein. Sie lässt uns ständig befürchten, durchschaut und abgelehnt zu werden. Sie hindert uns daran, unsere Bedürfnisse zu zeigen und für uns einzustehen. Sie sabotiert unsere Beziehungen, weil wir uns minderwertig oder schuldig fühlen. Kurz: Sie raubt uns unsere Lebendigkeit und Freiheit.
Doch es gibt einen Ausweg! Der erste Schritt ist, dass wir anfangen, den Status Quo zu hinterfragen. Dass wir erkennen: Diese Regeln und Erwartungen sind nicht in Stein gemeißelt. Sie sind von Menschen gemacht und können sich ändern.
Wie Osho so treffend sagt: "Der Status Quo ist bequem, aber er tötet deine Seele." Es braucht Mut, sich von den Normen und Urteilen unserer Umgebung zu lösen. Uns zu fragen: Was ist wirklich stimmig für mich? Welche Werte und Überzeugungen trage ich in mir, unabhängig von dem, was andere sagen?
Das ist ein Prozess, der Zeit braucht und oft auch die Unterstützung von außen, sei es durch Therapie, Mentoren oder eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten. Denn die Prägungen sitzen tief, wie Gabor Maté betont: "Trauma ist nicht das, was uns passiert ist, sondern was in uns weiterlebt, wenn wir keine Unterstützung haben, es zu verarbeiten."
Auf diesem Weg der Befreiung gibt es einen Verbündeten, der oft übersehen wird: Das Mitgefühl mit uns selbst. Wie Verena Kast schreibt: "Der liebevolle, wertschätzende Blick auf uns selbst ist der Boden, auf dem Scham heilen kann."
Statt uns für unsere vermeintlichen Fehler und Schwächen zu verurteilen, können wir lernen, uns mit Freundlichkeit und Verständnis zu begegnen. Uns zuzuhören, ohne Bewertung. Unsere verletzten Anteile mit Sanftheit zu umsorgen, wie ein guter Elternteil ein Kind tröstet.
Je mehr wir uns selbst so annehmen können, wie wir sind, desto weniger Macht hat die Scham über uns. Wir müssen nichts mehr verstecken oder kompensieren. Wir können einfach wir selbst sein, in all unserer einzigartigen Pracht.
Und das, meine Freunde, ist der Beginn eines neuen Lebens. Ein Leben, in dem wir uns nicht mehr klein und unfrei fühlen müssen. In dem wir unsere Wahrheit und unsere Werte leben können, auch wenn sie nicht immer der Norm entsprechen.
Das heißt nicht, dass wir plötzlich tun und lassen können, was wir wollen, ohne Rücksicht auf andere. Aber es bedeutet, dass wir in eine authentische Verbindung gehen können - zu uns selbst und zueinander. Dass wir uns zeigen können, ohne Angst, abgelehnt zu werden. Dass wir einander auf Augenhöhe begegnen, in gegenseitiger Achtung und Wertschätzung.
Und ist das nicht das, wonach wir uns alle sehnen? Gesehen und geliebt zu werden, genau so wie wir sind? Wie Richard Schwartz sagt: "Wenn wir lernen, alle Teile von uns selbst willkommen zu heißen, entdecken wir eine tiefe innere Weisheit und Klarheit."
Also lasst uns gemeinsam aufbrechen zu dieser wunderbaren Reise der Befreiung und Heilung. Lasst uns den Mut haben, den Status Quo zu hinterfragen und unserer inneren Stimme zu folgen. Lasst uns die Masken der Scham ablegen und einander in unserer verletzlichen, herrlichen Menschlichkeit begegnen.
Denn wenn immer mehr von uns den Mut haben, so zu leben, verändern wir nicht nur uns selbst, sondern die ganze Welt. Wir erschaffen einen neuen Status Quo - einen, der auf Mitgefühl, Wahrhaftigkeit und Verbundenheit beruht. Einen, in dem wir alle aufblühen und unser volles Potenzial entfalten können.
Bist du dabei, Rebellin, Rebell des Herzens? Dann lass uns losgehen und die Welt mit unserer Liebe verzaubern! Denn wie Rumi so weise sagt: "Verletze dich nicht selbst, um von anderen gemocht zu werden. Sei du selbst, und die richtigen Menschen werden dich lieben."
Von Herzen
Micha Madhava
#ToxischeScham #StatusQuo #Konditionierung #Authentizität #Selbstmitgefühl #Heilung #Trauma #Freiheit #Verbundenheit #RebellionDerHerzen #SeiDuSelbst #LiebeDichSelbst #trauma #verletzlichkeit
Verletzlichkeit ist ein zentraler Bestandteil menschlicher Erfahrungen. Sie ermöglicht uns den Zugang zu intensiven Momenten und wird somit zur kostbarsten Ressource unseres Seins. Im folgenden möchte ich einen Einblick in die Kraft der Verletzlichkeit geben und die Bedeutung eines authentischen Ausdrucks beleuchten.
Als Kinder sind wir voller Enthusiasmus und Spontaneität in diese Welt geboren worden. Doch im Laufe der Jahre verlieren wir oft den Bezug zu diesem wertvollen Geschenk. Misstrauen gegenüber dem Leben und anderen Menschen schleicht sich ein, und wir lernen, unsere Verletzlichkeit zu verbergen.
Um uns mit anderen Menschen verbinden zu können, ist es unerlässlich, dass wir uns sicher fühlen. Dieser Schritt kann nicht übersprungen werden, wenn wir uns wieder in die Verletzlichkeit wagen möchten. Gemeinsam können wir erforschen, wie du wieder sicheren Halt in dir selbst finden kannst.
Für viele Menschen ist der Weg zur Wiederentdeckung der Verletzlichkeit mit traumatischen Erfahrungen verbunden. Eine traumasensible Prozessbegleitung kann dabei helfen, diese Erfahrungen anzunehmen und zu heilen. Durch eine einfühlsame Begleitung kannst du Schritt für Schritt lernen, deine Verletzlichkeit zu akzeptieren und als Quelle deiner Stärke zu nutzen.
Ein authentischer Ausdruck ermöglicht es dir, deine ganz individuelle und einzigartige Erfahrung von Intensität mit anderen zu teilen. Indem du dich verletzlich zeigst und deine wahren Gefühle offenbarst, schaffst du eine Verbindung zu anderen Menschen. Diese Offenheit kann dir die Freude und Fülle bringen, nach der du suchst.
Verletzlichkeit ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Ausdruck von Mut und Echtheit. Indem wir uns unserer Verletzlichkeit bewusst werden und sie zulassen, eröffnen sich uns neue Möglichkeiten der Verbindung und des Wachstums. Lass uns gemeinsam den Wert der Verletzlichkeit erkunden und den Mut finden, uns authentisch auszudrücken.
Disclaimer: Verletzlichkeit Leben - Micha Madhava Müller vermittelt ausschließlich Erfahrungswissen. Es werden weder Heilversprechen gegeben, noch therapeutische Maßnahmen angeboten. Jegliche Angebote werden eigenverantwortlich in Anspruch genommen.
Copyright 2024 © Alle Rechte vorbehalten.